Spiel mit dem guten Leben

Was Finanzmärkte damit zu tun haben, dass Bauern leiden und warum manche Leute einen Vogel haben [Guideline]

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Börsenspekulant
Deutschland, Frankfurter Börse

2024

Ein großer Ventilator schiebt dir die stickige, dicke Büroluft gegen dein Gesicht.

Schweiß läuft deinen Rücken hinunter, während du die Entwicklung deiner Aktien verfolgst.

Die Kurse an der Börse sind schon seit Wochen hoch.

Viel zu hoch.

Aus dem Fenster schauen

Viele Experten reden schon von einer Verfälschung des Kurses, von Hochkonjunkturwirtschaftliche Phase des Aufschwungs, gekennzeichnet durch großes und schnelles Wachstum und warnen vor der großen Rezessionwirtschaftlicher Abschwung, Rückgang.

Der Wert von Aktien in erneuerbare Energien hat sich innerhalb von wenigen Tagen fast verdoppelt.

Deine arroganten AktionäreInhaber der Aktien sollten dankbar sein, dass du in Risikogeschäften immer den richtigen Riecherdie Situation immer richtig eingeschätzt hattest.

Augen aufreißen

Der Vogel fliegt direkt auf dich zu und prallt an der Scheibe ab.

Dein Blick wandert zum Bildschirm. Verdammt.

Der Aktienkurs für erneuerbare Energien hat 5 Prozentpunkte verloren. Das ist viel zu viel. Du fällst förmlich aus dem Sessel. Es deutet alles auf einen FinanzcrashFinanzkrise, Wert des Geldes sinkt hin.

Durchatmen

Solltest du doch lieber in Rohstofffonds und Kaffee investieren?

Diese Branchen sind zwar spekulativnicht sicher, nur erwartet/vermutet aber könnten dir dicke Gewinne einbringen.

Erstmal abwarten
Ins Rohstoffgeschäft einsteigen
María
Kolumbien, Barranquilla

3 Monate später

Knatternd kommt der alte Motor zum Stillstand. Du steigst aus, checkst, ob die leeren Kaffeesäcke immer noch auf der Ladefläche des alten Trucks liegen.

Da eilt bereits der Tankstellenbetreiber auf dich zu, erfreut über die späte Kundschaft. “Kann ich Ihnen behilflich sein?”, fragt er, “Wie möchten Sie tanken? Elektrisch?

Mit Wasserstoff? Oder brauchen Sie eine neue Solarbatterie?”

Kopf schütteln

Einige deiner Verwandten, die auf den Koka-Anbau umgeschwenkt sind und Geschäfte mit der Drogenmafia machen, haben inzwischen das Geld, um sich Elektromotorräder und teure Wasserstoffautos zu leisten.

Du selbst bist beim Kaffeeanbau geblieben und musst schauen, wie du über die Runden kommst.

Müde lächeln

“Wir bieten jetzt auch Bio-Kraftstoff an.”, fährt der junge Mann eifrig fort, “Das ist kaum teurer als normaler Sprit, aber damit können Sie Ihren Beitrag für den Umweltschutz leisten.” Umweltschutz ist etwas für Reiche.

Du tust schon dein Bestes, um deine Kaffeepflanzen zu pflegen. Andererseits sind die Preise auf dem Weltmarkt einigermaßen stabil und du konntest heute deine ganze Ernte verkaufen.

Biosprit tanken
Benzin tanken
CEO eines Ölkonzerns
Niederlande, Den Haag

2 Jahre später

Wälder brennen ab, Arbeiter laden verkohlte Baumstümpfe auf einen Lastwagen…die ersten Traktoren rollen über das neue Sojafeld.

Aus dem dichten, undurchdringlichen Regenwald ist eine neue Biospritproduktion geworden. Bilder von abgemagerten Familien flackern über den Bildschirm.

Du denkst an deine eigenen Kinder. Sieht so die Zukunft aus?

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Deinen Posten als Chefin des Ölkonzerns hast du in schwierigen Zeiten angetreten: Die Finanzwelt investiert wie verrückt in erneuerbare Energien und immer mehr Aktionäre verkaufen ihre Aktien.

Du warst überzeugt davon, dass Biokraftstoffe die perfekte Lösung sind, um den Sinkflug der Aktien zu stoppen, die Profitgiergroßes Verlangen nach Gewinn der Aktionäre zu stillen und etwas für die Umwelt zu tun.

Anruf ignorieren

Du weißt nicht, was du tun sollst.

Du musst den Konzern rentabellohnend, gewinnbringend und konkurrenzfähig halten, schließlich sind 81.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt auf ihre Arbeitsplätze angewiesen.

Gleichzeitig plagen dich schwere Gewissensbisse, wenn du an die Folgen denkst, die deine Entscheidung verursacht.

Aufs Smartphone schauen

Der Anruf kam von deinem guten Freund, der an der Börse spekuliert. Du könntest ihn überzeugen, in die Region vor Ort zu investieren, um der indigenen Bevölkerung eine Perspektive zu bieten und den Regenwald zu schützen.

Doch werden die Menschen einer Person vertrauen, die seit Jahren auf ihre Kosten Profite macht?

Überlegen

Du könntest auch in Zukunft auf kleinerem Fuß leben, dein gesamtes persönliches Vermögen für Aufforstungsprojekte und Nahrungsmittelhilfe verwenden und eine Aufklärungskampagne bei den Kunden starten.

Nur mit dem Konzern wäre es dann wahrscheinlich vorbei.

Leben ändern und versuchen, Fehler wiedergutzumachen
Konzern am Laufen halten, deinen Freund bitten, den Rest zu erledigen
Börsenspekulant
Kolumbien, Barranquilla

30 Jahre später

Als dir deine Freundin damals erzählt hat, dass sie ihr ganzes Vermögen aufgeben möchte, um den Regenwald zu retten, hast du nur gelacht.

Doch dann nahmen die Proteste vor der Börse zu und du musstest viel Geld spenden, um das Gesicht zu wahren.

Viel zu viel Geld.

Schweiß von der Stirn wischen

Kolumbien ist heiß. Viel zu heiß.

Du weißt nicht, warum diese ganzen Kaffee-Bauern, die zur Tankstelle kommen, um ihre Trucks mit Wasserstoff zu tanken, so gut gelaunt sind.

Du hast nicht viel zu lachen, seit du beim letzten Börsencrash dein ganzes Vermögen verloren hast. Du hast dich nach Kolumbien abgesetzt, um nochmal von vorne anzufangen, als Betreiber einer Wasserstofftankstelle. Die guten Zeiten werden wiederkommen.

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Börsenspekulant
Irgendwo in Kolumbien

5 Jahre später

Die Aktionäre haben dich gefeuert.

Es war naiv, dem Rat deiner Ex-Freundin und ehemaligen CEO eines Ölkonzerns zu folgen und in Umweltprojekte in Argentinien zu investieren.

Kein Wunder, dass der Konzern pleitegegangen ist.

Vögel füttern

Verdammte Aktionäre…der Kurs der Umweltprojekte hat sich nach wenigen Monaten erholt und geht jetzt total durch die Decke.

Leider siehst du nicht mehr viel von dem Geld. Der große BMW ist weg und du sitzt in einer kleinen Hütte in Kolumbien fest.

Käfig saubermachen

Ein Kleinhändler hat dir diese Vogelzucht angedreht. Es war die Gelegenheit, viel Geld zu machen.

Leider brach die Nachfrage nach Luxusvögeln einige Wochen später weg. Konnte keiner vorhersehen. Du bist auf diesen seltenen Urwaldvögeln sitzen geblieben.

Mistviecher. Die fressen viel zu viel.

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Premierminister
Venezuela, Caracas

2 Jahre später

Naturkatastrophen und blutige Aufstände haben in Venezuela viele Bürger das Leben gekostet.

Du hast das Militär beauftragt, drastischedeutlich, sehr stark, hier auch einschränkend Maßnahmen zu ergreifen, damit im Land das Chaos nicht die Oberhand gewinnt.

Lagebericht lesen

Aktuell kann sich deine Regierung nur halten, weil du die großen Ölfelder Venezuelas kontrollierst.

Der Hunger nach Erdöl ist groß, gleichzeitig ist der Ölexport das einzige sichere Geschäft, dass dem Staat Geld bringt. Bricht dieses auch nur für kurze Zeit ein, wird die venezolanische Wirtschaft in ein tiefes Loch fallen.

Die InflationGeldentwertung wird unkontrollierbare Ausmaße annehmen und das Militär könnte sich von dir abwenden.

An das Angebot der Chinesen denken

Die Geheimdienste der USA warten nur auf erste Anzeichen von Schwäche, um dich zu beseitigen. Die kritischen Stimmen im Volk werden immer lauter, es ist höchste Zeit zu handeln.

Die Volksrepublik China hat dir einen Tausch angeboten: Du verkaufst mehrere Häfen von Venezuela und Lizenzen für die Erdölförderung und dafür werden chinesische Ingenieure dabei helfen, Wasser- und Solarkraftanlagen in Venezuela zu installieren.

Und das Öl?

Auch die Chefin eines großen Ölkonzerns hat dir ein lukrativessehr gewinnbringend Angebot unterbreitet:

Sie helfen dir bei der Ölförderung und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Lage in Venezuela stabil bleibt, indem sie ein gutes Wort bei der amerikanischen Regierung einlegen.

Mit den Chinesen paktieren
Angebot des Ölkonzerns annehmen
Börsenspekulant
Venezuela, Cáracas

30 Jahre später

“再见”, verabschiedet sich der freundlich lächelnde Roboter, als du die venezolanische Börse verlässt. Viel zu viel chinesisch.

Addis Abeba, Kairo, Hanoi, Tokio…Wo man auch hinkommt, ist chinesisch die neue Amtssprache. Du kannst den seltsamen Klang dieser Sprache nicht ausstehen.

Durchsichtige Graphenröhre betreten

Mit Überschallgeschwindigkeit schießt du ans andere Ende der Stadt, wo du in deinem Geschäftshotel 400 Meter über dem Boden von einem weiteren Roboter empfangen wirst.

Du hasst diese Art der Fortbewegung. Viel zu schnell, davon wird dir immer übel.

Einchecken

Du lässt deinen Blick über die gewaltige Skyline schweifen. Die Chinesen haben kräftig in ihr neues Überseegebiet investiert.

Cáracas kann sich in seiner technischen Entwicklung mit Weltmetropolen wie Peking oder New York messen. Das Land ist stabil, die Bürger gefügigbrav, sich widerstandslos unterordnent. Nur vom alten Präsidenten, der damals den ersten Deal mit China abschloss, hat man schon lange nichts mehr gehört.

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Börsenspekulant
Chile, Santiago de Chile

31 Jahre später

Im Rückblick war es ein Fehler, nach Venezuela zu ziehen. 20 Jahre lang boomte die Wirtschaft und du hast richtig Cashenglisch für Geld, Gewinn gemacht. Dann war das Erdöl ausgepumpt.

In Windeseile wurden mehrere Atomkraftwerke an der venezolanischen Küste errichtet. Du hast natürlich heftig investiert.

Stöhnen unterdrücken

Doch dann wurden die Reaktoren von mehreren Wirbelstürmen und einem tödlichen Tsunami getroffen.

Die Kühlung von mehreren Reaktoren ist ausgefallen, es kam zur Kernschmelze, die das Land atomar verseuchte.

Zur Seite drehen

Du konntest dich noch aus dem Land retten, bevor Venezuelas Nachbarländer wegen der nicht bewältigbaren Menge an Flüchtlingen die Grenzen schlossen.

Jetzt teilst du dir das Bett mit zwei weiteren schwerkranken Patienten. Diagnose: Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium.

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María
Im Norden Kolumbiens

2 Wochen später

Der Truck – voll beladen mit Kaffeebohnen – verschwindet aus deinem Sichtfeld und die untergehende Sonne bestrahlt die geernteten Plantagen.

Die letzte Fuhre.

Erschöpft stellst du den leeren Holzkorb auf die Erde. Mit deinen Verwandten hast du jede einzelne Bohne von Hand gepflückt.

Hütte betreten

Dein Mann sitzt gebückt am Esstisch, füttert den Kleinen. Die Flecken auf seiner Haut sind nicht mehr zu übersehen.

An den Tisch setzen

Du hattest gehofft, endlich Medikamente für deinen Mann kaufen zu können, aber der Weltmarktpreis für Kaffee ist dieses Jahr so tief… du wirst die Schulden bei der Bank schon wieder nicht zurückzahlen können.

Und was ist, wenn die Kaffeepreise im nächsten Jahr noch weiter fallen?

Nach Ausweg suchen

Die Frauen auf dem Markt haben dir von dem Konzept des “Fairen Handels” erzählt, der den Bauern ein sicheres Einkommen unabhängig vom Weltmarktpreis verspricht.

Du weißt aber nicht, ob der Preis für die Medikamente deines Mannes reichen wird. Eine andere Möglichkeit wäre, Koka statt Kaffee anzubauen.

Dein Cousin hat Verbindungen zur Drogenmafia und würde dafür sorgen, dass du einen guten Preis für die Ernte bekommst.

Dein Glück mit dem Fairen Handel versuchen
Auf den Koka-Anbau umsteigen
María
Kolumbien, Barranquilla

1 Jahr später

Dich der Kaffee-Kooperative anzuschließen war eine gute Entscheidung, denn du verdienst nicht nur mehr, du hast auch das Recht auf Mitsprache in der Kooperative.

In den Versammlungen entscheidest du mit, in welche Projekte die Kooperative die PrämienGeldbonus investiert, die ihr erhaltet, wenn der Verkauf in Deutschland und den USA gut läuft.

Mit dem Geld habt ihr eine weiterführende Schule mit guten Lehrkräften aufgebaut.

Umschauen

An der Wand hängt ein Banner mit einem Fairtrade-Siegel.

Durch das Siegel verdienst du zwar mehr, aber das ist nichts im Vergleich mit den Supermärkten in Europa, die einen Großteil des Preisaufschlags einstreichen.

Stimmengewirr ignorieren

Die Mitglieder der Initiative sind in hitzige Diskussionen verstrickt. Eine Bäuerin möchte Teil eurer Kleinbauernkooperative werden. Das Problem ist, dass ihr bereits mehr produziert, als der Vertrag, den ihr mit den Abnehmern aus Europa abgeschlossen habt, umfasst.

Die Überschüsse müsst ihr zu schlechten Preisen auf dem Weltmarkt verscherbeln und dann reicht das Geld nicht für die Medikamente deines Mannes.

Ein weiteres Mitglied aufzunehmen, könnte das Problem weiter verschärfen.

Entscheidung treffen

“Ruhe bitte!”, ruft die Vorsitzende und der Lärm um dich herum ebbt ab, “Wir stimmen jetzt ab!”

Dich solidarisch zeigen, für ihre Aufnahme stimmen
Nicht riskieren, wieder Schulden zu machen! Dagegen stimmen
María
Im Norden Kolumbiens

3 Jahre später

Es ist alles ganz anders gekommen, als du befürchtet hast.

Die Nachfrage von fair gehandeltem Kaffee in Europa steigt jedes Jahr.

Eure Kaffee-Kooperative hat sich mit anderen ähnlichen Kooperativen auf der ganzen Welt zusammengeschlossen.

Weiter

Zusammen konntet ihr einen neuen Vertrag aushandeln, der dafür sorgt, dass die Haupteinnahmen aus dem Fairen Handel nicht in die Kassen der Supermärkte in Europa fließen, sondern tatsächlich bei euer Kooperative ankommen.

Die Kooperative trägt nun die Kosten für die Behandlung deines Mannes und ihr konntet weitere Bauern aufnehmen.

Lächeln

Du schaust zuversichtlich in die Zukunft.

Der weltweite Spirit von Solidarität wird euch Kleinbauern helfen, gegen die Herausforderungen des Klimawandels und den Rohstoffspekulationen auf den Finanzmärkten anzukämpfen.

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María
Im Norden Kolumbiens

3 Jahre später

Es ist alles ganz anders gekommen, als du befürchtet hast.

Die Nachfrage von fair gehandeltem Kaffee in Europa ist stark gestiegen und deine Kooperative konnte einen neuen Vertrag aushandeln, der dafür sorgt, dass die Haupteinnahmen aus dem Fairen Handel nicht in die Kassen der Supermärkte in Europa fließen, sondern tatsächlich bei eurer Kooperative ankommen.

Weiter

Du hast nun das Geld, um deinen Mann zu versorgen und kannst dich glücklich schätzen.

Trotzdem geht dir das Schicksal der Bäuerin nicht mehr aus dem Kopf, die ihr damals nicht in die Kooperative aufgenommen habt.

Du hoffst für sie das Beste, aber in dir ist die schleichende Vorahnung, dass sie nun für die Mafia Koka-Plantagen bestellt.

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Präsidentin
Kolumbien, Medellín

6 Jahre später

Keine zwei Wochen bist du im Amt, trotzdem fühlst du dich so ausgezehrthier: erschöpft, überarbeitet, als wärst du schon seit Jahren Präsidentin des Landes.

Immer wieder erreichen dich Nachrichten von rätselhaften Ermordungen und Überfällen auf militärische KonvoisGruppen/Zusammenschlüsse, hinter denen du die führenden Köpfe der Drogenkartelle vermutest.

Du hast deinen Wählern ein oft gehörtes Wahlversprechen gegeben, das noch keiner deiner Vorgänger einhalten konnte: Den Drogenhandel staatlich kontrollieren.

Nach draußen schauen

Amerikanische Soldaten patrouillierenals Posten oder Wache auf und ab gehen auf offener Straße.

Der Einfluss von Drogenkartellen und Paramilitärsdem Militär ähnliche Verbände, die den Drogenfluss über die Grenze organisieren, ist mittlerweile so groß, dass das US-Militär wieder einmal in Kolumbien intervenierteingreifen, Einfluss nehmen hat.

Doch die Intervention hat nur zu mehr Gewalt und Toten geführt.

Nachdenken

Dein größtes Problem ist die KorruptionBestechlichkeit, Käuflichkeit innerhalb von Polizei und Militär, und die Armut, die sich in den letzten Jahren verschlimmert hat.

Sie verleitet die Bauern dazu, mit den Drogenkartellen zusammenzuarbeiten…

Die Drogen sind seit über 60 Jahren Teil der kolumbianischen Geschichte. Was tun, um dem endlich ein Ende zu bereiten?

Einfluss der Drogenbosse brechen, auch wenn es lebensgefährlich ist
Mafia einen Deal vorschlagen, um die Gewalt zu beenden
María
Im Norden Kolumbiens

4 Jahre später

Schon von weitem siehst du deinen Mann an der Tür stehen und dir zuwinken.

Seit er regelmäßig Medikamente einnimmt, geht es ihm besser.

Trotzdem muss etwas Ungewöhnliches passiert sein, du siehst es daran, wie er sich ungeduldig durch den Bart fährt.

Deine Schritte beschleunigen

“Du wirst es nicht glauben!”, ruft er atemlos, “Die Präsidentin wurde erschossen!

Man sagt dahinter steckt die Mafia…” Seine Stimme verstummt.

Du senkst den Kopf und betrittst die Hütte. Gemischte Gefühle steigen in dir auf.

An die Präsidentin denken

Du hast sie bewundert, sie war eine mutige und intelligente Frau. Doch das neue Gesetz, das sie verabschieden wollte, hätte verhindert, dass du weiter Koka anbauen und an die Drogenbosse verkaufen kannst.

Die Mafia ist grausam. Aber sie geben dir das Geld, um die Medikamente deines Mannes zu bezahlen und deinen Kindern eine gute Bildung zu ermöglichen. Vielleicht ist es besser so, wie es gekommen ist.

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Börsenspekulant
Deutschland, Frankfurt

2 Jahre später

Du bereust, dass du dich auf einen Platz im Freien gesetzt hast.

Es ist schon wieder viel zu heiß hier.

Endlich bringt dir die Bedienung einen Fairtrade-Kaffee und deine Lieblingszeitung, die Frankfurter Allgemeine.

Großzügig Trinkgeld geben

Deine Spekulationsgeschäfte haben dich reich gemacht. Sehr reich.

Du trinkst einen Schluck des köstlichen Arabica-Kaffees, schlägst die Zeitung auf und überfliegst die Schlagzeilen:

Anteil der absolut Armen in Kolumbien steigt weiter an – US-Militär zieht sich aus Kolumbien zurück –

Umblättern

Korrupte Eliten in Kolumbien – Mafia-Bosse außer Kontrolle…

Kein Wunder, dass dieses Land kein Wirtschaftswachstum hat… – Du hörst ein leises ‘Plop’. Ein Vogel hat dir in den Kaffee geschissen.

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