Wasser verbindet

Wie die Weltmeere das Schicksal von Dänemark, Somalia, den Philippinen und einer Plastikinsel beeinflussen [Guideline]

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Emma
Dänemark, Nordsee

2020

Eine Möwe zieht kreischend über deinen Kopf hinweg. Du wickelst dich in dein Handtuch, schaust hinaus auf das Meer. In der Ferne wachsen Bohrtürme aus dem Wasser, welche die Erdölreserven der Nordsee nach oben pumpen. Große Frachter ziehen langsam an ihnen vorbei. Was sie wohl geladen haben? Eigentlich willst du es gar nicht so genau wissen…

Umsehen

Der Strand ist voller Touristen, die ihren Müll am Strand lassen. Die Fische im Meer sind verschwunden, und mit ihnen auch die alten Fischer. Trotzdem weht von der neuen Imbissbude der verführerische Duft von Fischbrötchen herüber. Dein Magen beginnt zu knurren.

Aufstehen

Eine Plastiktüte tänzelt an dir vorbei, irgendjemand muss sie verloren haben. Der Wind treibt sie Richtung Meer.

Ignorieren – Es ist nicht deine Aufgabe, Müll anderer Leute aufzusammeln
Tüte aufheben und ein Fischbrötchen bei der Imbissbude kaufen
Richelle
Auf den Philippinen, Manila Bay

5 Jahre später

Mit langsamen Schritten läufst du den Strand entlang. Er ist übersät von Plastiktüten, Zigarettenstummeln, eingedellten Coca-Cola-Dosen, alten Fischernetzen.
Vor einem besonders großen Plastikberg ist eine Gruppe weißer Jugendlicher stehengeblieben und diskutiert lautstark.

Grüßen

Diese Kids machen einen freiwilligen Auslandsdienst und glauben, sie würden den Bewohnern hier helfen. Wahrscheinlich haben sie an unberührte Sandstrände und glasklares Wasser gedacht, als sie sich für die Philippinen entschieden. Manchmal fragst du dich, ob sie wissen, dass ein großer Teil des Abfalls in ihrer Heimat produziert und hier entsorgtbeseitig/ weggebracht wurde.

Grübeln

Du hast andere Sorgen als den Plastikmüll im Meer.

Beim letzten Orkan wurde das Haus deiner Eltern vernichtet, die Überreste treiben jetzt irgendwo auf dem Wasser.

Du bist extra hierhergekommen, um ihnen zu helfen… aber du hast immer noch keinen Job gefunden.

Bücken

Um gegen die Plastikflut anzukämpfen, wurde ein Programm gestartet: Ein Sack Müll kann gegen einen Sack Reis umgetauscht werden.

Deine Familie braucht dringend Reis. Du spürst die Blicke der Fremden auf dir und fühlst dich gedemütigterniedrigt/ im Stolz gekränkt.

Anfangen, den Müll aufzusammeln
Umdrehen und weggehen – du bist doch keine Müllabfuhr
Emma
Philippinen, Manila Bay

zur gleichen Zeit

Du hast die Plastiktüte nie vergessen, die du an deinem Lieblingsstrand dabei beobachtet hast, wie sie vom Wasser verschluckt wurde. Oft hast du dich gefragt, was mit der Tüte passiert ist. Ist sie im Magen einer Schildkröte gelandet? Auf dem Boden der Tiefseeim Allgemeinen ungefähr ab einer Wassertiefe von 200 Metern? Im ewigen Eis der Arktis? Oder liegt sie jetzt hier auf diesem Strand?

Umschauen

Du schämst dich ein wenig, als du siehst, wie die Frau anfängt, ohne Handschuhe Unmengen von Plastikmüll in einen Sack zu stopfen.
Seit drei Monaten machst du bereits deinen Freiwilligendienst auf den Philippinen. Viel helfen konntest du den Menschen bisher nicht, aber du selbst hast unglaublich viel gelernt.

Zurückerinnern

Du bist geschockt über den Umgang mit Plastik. An den Imbissständen wird alles zweifach verpackt, für jeden Drink bekommt man einen neuen Einwegbecher, für jeden Einkauf eine neue Plastiktüte. Früher oder später endet das Zeugs im Meer. Im fernen Europa ist das Problem genauso ernst, nur weniger sichtbar. Denn die Europäer verschiffen trotz immer strengerer Vorschriften Plastikmüll hierher.

Kopf drehen

Der Küstenwind weht den Plastikabfall von den offenen DeponienMülabladeplätze hinaus aufs Meer…

Dein Leben der Beseitigung des Plastikproblems widmen
Auf Plastik verzichten, sobald du wieder in Dänemark bist
Emma
Dänemark, Kopenhagen

30 Jahre später

Du blickst durch das Mikroskop auf die Petrischaleflache, runde Schale aus Plastik oder Glas. Die rötlich schimmernden Bakterien haben sich rasant vermehrt. Ein Hochgefühlstarkes Gefühl der Freude steigt in dir auf. Dreißig Jahre lang hast du jeden Tag nach einer Lösung gegen das Plastik gesucht, das mittlerweile auf den entlegenstenweit entfernt von allem Inseln und in den Bewohnern der Tiefsee nachgewiesen werden kann.

Bakterien mit Plastik füttern

Du hast zuerst Chemie studiert und seitdem jeden Tag im Labor an Bakterien geforscht, die Plastik verdauen können. Endlich siehst du Erfolge.

Träumen

Für viele Tierarten im Meer kommt deine Erfindung zu spät. Doch bald werden die Strände frei von Plastik sein, MikroplastikPlastikteile, die kleiner as 5mm sind wird aus den Abwässern entfernt sein und die riesigen Plastikstrudel in den Weltmeeren werden verschwunden sein. Die Touristen werden wieder an die Nordsee kommen, die Imbissbude wird wieder aufmachen und du wirst Fischbrötchen essen und in sauberem Meerwasser baden können, wie in deiner Kindheit.

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Emma
Dänemark, Nordsee

20 Jahre später

Du schaust aufs Meer. Am Horizont siehst du nur noch selten die großen FischkutterBoote, die zum Fischfang eingesetzt werden von früher, denn inzwischen ist die Nordsee leergefischt und die afrikanischen Länder verweigern den Europäern LizenzenGenehmigungen für ihre FischgründeFanggebiet mit vielen Fischen. Dafür sind ein paar neue Bohrtürme errichtet worden, die das Erdöl mit noch größerer Geschwindigkeit aus dem Meeresboden pumpen.

Umsehen

Alles scheint so wie immer und doch ganz anders. Es ist still. Du bist nicht mehr umgeben von lachenden Touristen, sondern von Plastikmüll: Zigarettenstummel, Plastikbecher, geknickte Getränkedosen. Eine einsame Möwe zerrt an einem Sandwich in einer aufgerissenen Plastikverpackung. In schrecklicher Weise fühlst du dich an deinen Freiwilligendienst auf den Philippinen zurückerinnert.

An die Philippinen denken

Dort konnte das Plastikproblem durch den Einsatz von Behörden und Bewohnern gelöst werden. Die reichen Länder mussten ihren Plastikmüll zurückzunehmen. Von deinen Freunden dort hast du gehört, dass Plastikverpackungen inzwischen völlig verboten sind. Die Menschen benutzen pflanzliche Verpackungen, die sich nach dem Gebrauch vollständig zersetzenauflösen.

Plastikbecher in die Hand nehmen

Hier wird immer noch viel zu viel Plastik konsumiertverbraucht. Mit jedem Tag fällt es dir schwerer, den Plastikverzicht durchzuhalten. Nicht einmal Fischbrötchen kannst du mehr essen, denn die werden neuerdings auch in Plastik verpackt. Aus Gründen der Haltbarkeit.

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Emma
Irgendwo im Nordpazifik

30 Jahre später

Die Insel liegt im Nordpazifik. Sie ist mehrere Kilometer lang und besteht aus schwimmendem Müll. Als dein Haus von anhaltenden Überflutungen zerstört wurde, konntest du dich mit einem Rettungsboot von Dänemark auf die Insel retten…
Jemand ruft deinen Namen.

Aufschauen

“Emma!”, sagt Richelle aufgeregt und kommt auf dich zu.

Du hast es ihr zu verdanken, dass die Philippiner, die schon lange auf der Insel leben, dich aufgenommen haben.

Du hast Richelle seit deinem Freiwilligendienst damals nie vergessen. Jetzt müsst ihr beide eure letzten Tage auf einem täglich wachsenden Gebilde aus Plastik in kleinen Zelten verbringen…

Richelle umarmen

“Es wurde entschieden, eine Expeditioneine Personengruppe auf Forschungsreise zu entsenden, um den MikroplastikgehaltAnteil der Plastikteile, die kleiner as 5mm sind im Wasser zu prüfen.”, erzählt Richelle. Da die Inselbewohner vom Fischfang leben und Fische durch das verschmutzte Wasser selten geworden sind, braucht die Gemeinschaft eine UnterwasserfarmAnbau von Nahrungsmitteln unter Wasser. “Sie suchen noch jemanden, der das Ganze leiten möchte.”, fährt Richelle fort.

Überlegen

Du hast gehört, dass gestern in unmittelbarerdirekteer Nähe der Insel ein Schiff urplötzlich von einem Meeresstrudel in die Tiefe gezogen wurde. Deshalb möchte niemand die Expedition leiten.

Du meldest dich trotzdem freiwillig
Zu riskant. Für ein paar Wasserproben setzt du nicht dein Leben aufs Spiel.
Emma
Irgendwo im Nordpazifik

2 Monate später

Dein Mut hat sich ausgezahlt. Die Expedition war erfolgreich und eure neue Unterwasserfarm floriertentwickelt sich schnell und gut: Die verschiedenen Muschelarten, Algen und Fische vermehren sich mit großer Geschwindigkeit. Du arbeitest jeden Tag viele Stunden, um die Farm am Laufen zu halten, und hast dir dafür den Respekt der Inselbewohner verdient.

An die Zukunft denken

Die Farm wirft genug ErträgeAusbeute ab, um euch am Leben zu erhalten, auch wenn ihr täglich große Mengen an Mikroplastik verzehrt, das sich in den Meerestieren abgelagert hat. Langsam schöpfst du wieder Hoffnung. Wenn du dich weiter anstrengst, hast du vielleicht bald das Geld zusammen, um dir ein neues Leben in der Antarktis aufzubauen.

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Emma
Irgendwo im Nordpazifik

2 Monate später

Du streifst dir den Tauchanzug über und blickst in das undurchdringliche Wasser. Hinter dir liegen die wackeligen BautenBauwerke/ Gebäude, die auf der Plastikinsel errichtet wurden. Obwohl die Proben eine hohe KonzentrationAnsammlung an Mikroplastik im Wasser ergeben haben, wurde die Unterwasserfarm gebaut, denn der Konservenvorrat wurde knapp.

Tief Luft holten und fallenlassen

Eiskaltes Wasser schlägt dir entgegen, für einen Moment stoppt dein Herzschlag. Die Arbeit unter Wasser macht dich panisch, aber du musst dich in die Gemeinschaft einbringen, wenn du nicht verhungern willst.

In die Tiefe tauchen

Die kleinen Fische um dich herum beobachten dich mit Unschuldsaugen. Nervös kontrollierst du das Wachstum der Miesmuscheln und erntest ein paar Algen.

Irgendetwas brodelt unter deinen Füßen.

Nach unten schauen

Bewegung kommt in die Fische. Aus den Tiefen des Meeres schießt etwas Schwarzes hervor.

Du strampelst mit den Beinen, drückst dich nach oben, um wieder an die Wasseroberfläche zu kommen.

Im nächsten Moment legt sich eine eiskalte, glitschige Schlinge um deinen Hals und zieht dich unerbittlicherbarmungslos/ entschieden in das dunkle Reich der Tiefsee.

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Kapitän
Hohe See

2020

Der letzte Streifen der dänischen Küste ist schon längst verschwunden. Bald werdet ihr die fischreichen Küsten Afrikas erreicht haben. Du fragst dich, ob es wieder Zusammenstöße mit den lokalen Fischern geben wird. Dir kann man jedenfalls nichts vorwerfen, deine Flottegrößere Anzahl an Schiffen, die zusammen gehören hat ordnungsgemäß FanglizenzenGenehmigungen, um Fische zu fangen von der EU gekauft.

Aufs Meer schauen

Du wärst lieber in deinen Heimatgewässern geblieben. In der Vergangenheit habt ihr die FischbeständeGrundmenge an Fischen in einem Gebiet fast leer gefangen. Jetzt hat die Politik Maßnahmen ergriffen und ihr musstet euch nach alternativen Gewässern umschauen.

An die Touristen denken

Die Menschen essen so gerne Fischbrötchen, wenn sie schon einmal an der Nordsee sind. Sie ahnen nicht, dass sie mit jedem Imbiss einem kleinen Fischer in Afrika oder Südostasien das Mittagessen wegessen.

Verbittert lachen

Das ist nicht das einzige schwarze Geheimnis der industriellen FischereiFischerei für wirtschaftlichen Gewinn. Als Kapitän der Fangflotte zeigst du es nicht vor der BesatzungMannschaft auf einem Schiff, aber dir blutet jedes Mal das Herz, wenn du siehst, wie Massen von Rochen und Schildkröten, manchmal auch Seevögel oder Delphine halbtot zurück ins Meer geworfen werden.

Kurs kontrollieren

Es will nun mal keiner gebratene Schildkröten oder Delphin-Brust essen. Du starrst frustriert vor dich hin. Du willst dem Ganzen ein Ende bereiten. Doch du kennst genügend Leute, die nur darauf warten, deinen Posten zu übernehmen und deine SkrupelHemmungen/ moralische Bedenken nicht teilen.

Job kündigen
Noch 3 Jahre bis zur Rente durchhalten
Kapitän
Dänemark, Torring

2 Jahre später

Die Lachse gucken dich mit stumpfen Augen gierig an. Du kennst diesen Blick mittlerweile sehr gut. Gelangweilt drückst du einen Knopf und die tägliche Ladung an geschreddertem Fisch wird in das riesige Aquarium geschüttet. Die Fische stürzen sich auf das Futter, in wenigen Minuten ist das Wasser wieder blank und die Fische fangen erneut an, dich anzustarren.

Gähnen

Dein Job auf dem FischkutterBoot, das zum Fischfang eingesetzt wird war zwar brutaler, aber bedeutend aufregender. Manchmal bereust du, dass du die MissständeProbleme/ Mangel in der Fischereiindustrie lautstark angeprangertöffentlich verurteilt hast. Dir kommen immer mehr Zweifel, ob du in deinem alten Beruf wirklich mehr Schaden angerichtet hast als hier.

Grübeln

Du produzierst zwar Biofisch, aber für ein Kilo Lachs musst du 4 Kilo Kleinfisch kaufen, der vorher wahrscheinlich auf genau dem Kutter gefangen wurde, den du für immer hinter dir lassen wolltest. Außerdem pumpt ihr viele Medikamente und DüngemittelMittel zu Ergänzung von Nährstoffen ins Wasser. Du findest es unglaublich, dass der Betrieb trotzdem ein Biosiegel bekommt.

An deinen Freund denken

Oskar hat dir von “Aquaponik” erzählt. Diese Anbautechnik kombiniert die Fischzucht mit dem Gemüseanbau ohne Erde und produziert anscheinend kaum Abfälle. Du hättest große Lust, es auszuprobieren, aber das hieße auch, nichts mehr gegen die laschehier: zu großzügige/ zu einfache Siegelvergabe zu unternehmen.

Aquaponik ausprobieren
Ein gutes Nachhaltigkeitssiegel entwickeln
Emma
Dänemark, Nordsee

3 Jahre später

Das Kreischen der Möwen weckt dich aus deinem Mittagsschlaf. Du streckst dich, suchst das Meer nach Schiffen ab. Doch heute bleibt alles leer. Seit ein berühmter Kapitän eines großen Fischereikutters die Missstände in der Fischereiindustrie angeprangert hat, trauen sich nur noch wenige ReedereienSchifffahrtsunternehmen trotz der weltweiten Kritik weiter über die Meere zu ziehen.

Beine vertreten

Du sammelst ein paar herumliegende Plastiktüten auf. Es ist Frühling – Nebensaison – und am Strand treiben sich nur vereinzelt Touristen herum, trotzdem liegt Müll rum, der jederzeit vom Meer verschlungen werden kann.

Zur Imbissbude gehen

“Wir bieten jetzt Fisch aus Aquaponik-Zucht an.”, verkündet der Imbissbudenbetreiber stolz. Aquaponik ist der letzte Schrei und hat sich in ganz Dänemark als erfolgreiches Geschäftsmodell verbreitet. Das neue Fischbrötchen ist etwas teurer, aber mit diesem Fisch schadest du weder der Umwelt noch anderen Menschen.

Fischbrötchen kaufen

In dem Moment schießt die Möwe vom Himmel, schnappt dir das Brötchen aus der Hand und macht sich mit dem Fisch im Schnabel aus dem Staub, ein triumphierendesjubelndes Kreischen ausstoßend.

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Emma
Dänemark, Nordsee

3 Jahre später

Das Kreischen der Möwen weckt dich aus deinem Mittagsschlaf. Du streckst dich, suchst das Meer nach Schiffen ab. Doch heute bleibt alles leer. Seit ein berühmter Kapitän eines großen Fischereikutters die Missstände in der Fischereiindustrie angeprangert hat, trauen sich nur noch wenige ReedereienSchifffahrtsunternehmen trotz der weltweiten Kritik weiter über die Meere zu ziehen.

Beine vertreten
Du sammelst ein paar herumliegende Plastiktüten auf. Es ist Frühling – Nebensaison – und am Strand treiben sich nur vereinzelt Touristen herum, trotzdem liegt Müll rum, der jederzeit vom Meer verschlungen werden kann.

Zur Imbissbude gehen

Seit einigen Wochen bietet der Imbiss nur noch Fisch an, der mit einem speziellen Nachhaltigkeitssiegel versehen ist. Dieses Siegel ist das VermächtnisErbe des Kapitäns. Seit er unter mysteriösen Umständen bei Verhandlungen mit der Fischereiindustrie verschwand, ist er der neue Nationalheld Dänemarks.

Fischbrötchen kaufen

Das Fischbrötchen kostet mehr als doppelt so viel wie früher, aber endlich bist du dir sicher, dass du mit diesem Fisch weder der Umwelt noch anderen Menschen schadest.
In dem Moment schießt die Möwe vom Himmel, schnappt dir das Brötchen aus der Hand und macht sich mit dem Fisch im Schnabel aus dem Staub, ein triumphierendesjubelndes Kreischen ausstoßend.

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Aman
Somalia, Ceel Huur

2 Jahre später

Enttäuscht ziehst du das kleine leere Boot an den Strand. Seit die großen FischtrawlerSchiffe, die ausgerüstet sind, um große Mengen an Fisch durch Schleppnetze zu fangen aus dem Norden vor der Küste Somalias herumkreuzen, gibt es kaum noch Fisch mehr. Dabei ernähren sich die Menschen hier seit Urzeitensehr lange/ seit Bestehen der Menschheit vom Fischfang. Keinen Fisch zu haben bedeutet, nichts zu essen zu haben.

Den Horizont absuchen

Die Besitzer der FischkutterBoote, die zum Fischfang eingesetzt werden kümmert das nicht. Manche wedeln dir mit Papieren vor der Nase herum, um zu beweisen, dass sie hier fischen dürfen. Andere machen sich gar nicht die Mühe, sondern ziehen wortlos von dannenwortlos weggehen, nachdem sie ihren Fang eingeholt haben.

Augen schließen

Du hast keine Chance, dich gegen sie zu wehren.

Einige deiner Freunde sind bereits gerammt worden und ertrunken…

Du hörst, wie die Wellen gegen die Felsen schlagen. Irgendwie musst du einen Weg finden, deine Familie zu versorgen.

Somalia verlassen. Hier gibt es keine Zukunft mehr.
Auf einem Piratenschiff anheuern. Das bringt genug Geld, um zu überleben.
Aman
Dänemark, Kopenhagen

20 Jahre später

Als du das Urteil endlich in den Händen hast, fühlst du dich plötzlich unglaublich müde. Es war extrem schwierig, die illegalen Hochseetrawler, die den somalischen Fischern ihre Nahrung geraubt haben, vor Gericht zu bringen. Manche fahren unter falscher Flagge, bei anderen haben sich die Staaten geweigert, Verantwortung für die Schiffe zu übernehmen, oder alles abgestritten.

Deine Frau umarmen

Endlich ist euch Gerechtigkeit widerfahren. Die Betreiber der illegalen Fischkutter werden lange im Gefängnis sitzen und müssen euch EntschädigungErsatz für euer Leid bezahlen. Aber für die Fischer in Somalia kommt das Urteil zu spät.

An deine Heimat denken

Die jahrelangen PraktikenAktivitäten der riesigen Fischkutter, der Klimawandel, der Anstieg des Meeresspiegels, der ganze Küstenstreifen unbewohnbar gemacht hat, dazu noch das ganze Plastik vor den Küsten Somalias – all das war zu viel. Jetzt gibt es keinen einzigen Fischer mehr an Afrikas Ostküste.

Kopf schütteln

In deiner alten Heimat herrscht Hungersnot, während die Leute in deiner neuen Heimat Dänemark noch immer Fischbrötchen essen.

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Aman
Somalia, Ceel Huur

25 Jahre später

Du sitzt allein in deinem Holzboot und lässt dich von den Wellen treiben. Je weiter von der Küste weg, desto besser. Angst vor den Piraten hast du nicht, schließlich warst du bis vor wenigen Wochen selbst einer. Jetzt gibt es keine Piratenschiffe mehr vor der Küste Somalias.

Ins Wasser starren

Keine Piratenschiffe, weil keine Fischkutter. Keine Fischkutter, weil keine Fische. Etwas streift den Bug des Bootes. Ein Tier?

Genauer hinschauen

Es ist nur ein totes Stück Plastik. Verzweifelt vergräbst du das Gesicht in deinen Händen.
Du hast seit Tagen nichts mehr gegessen. Du traust dich nicht nach Hause, da du deinen Kindern nicht mit leeren Händen entgegentretenbegegnen kannst. Du fühlst dich alt und müde. Hoffnungslos.

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